1. Kurzdistanz + 1. Ligastart
Ein Erfahrungsbericht von Ina Wehrmann
(auf speziellen Wunsch von Adryan)
- 29.05.2018
Auf speziellen Wunsch von Adryan, auch mal die „juicy details“ eines Wettkampfes zu schreiben und nicht nur die nackten Fakten, gebe ich euch heute meine persönlichen Erfahrungen preis. Nix zum Lernen, nur zur Unterhaltung, vielleicht auch zum Lachen….
In meiner dritten Triathlonsaison und ohne eine besonders sportliche Vorgeschichte vorweisen zu können, bin ich nach wochenlanger Vorbereitung zum ersten Mal in der Kurzdistanz und in der Seniorenliga gestartet. Nachdem wir Frauen letztes Jahr unsere Seniorinnenliga, mangels Vorbereitung, mangels Traute oder Zeit, abgesagt haben, hat mich Alex bei meiner vorsichtigen Meldung, dass ich evtl. zu einem bestimmten Termin starten könnte, wenn es denn keine Umstände macht und wenn es denn wirklich möglich ist und wenn es denn einigermaßen machbar ist, kurzerhand meine Bedenken zerstreuend, zusammen mit Nina, Dirk und Holger angemeldet. Wahrscheinlich damit es auch ja kein Zurück mehr gibt.
Um es vorweg zu nehmen, ich war gelinde gesagt überrascht! Alex sagte mir, dass die Seniorenliga vom üblichen Wettkampfdruck um Ranglistenplätze befreit ist, was ja auch stimmt und dass ich da ganz unkompliziert starten könnte, was ja auch stimmt. Dass aber dort die gesamte Liga von extrem guten Athleten aller Altersklassen besetzt ist und der Name „Senior“ nicht wirklich den Typ Mann/Frau widergibt, den man sich landläufig darunter vorstellt, war schon ein beeindruckendes Erlebnis!
Schon als ich bei der Anmeldung die professionelle Ausstattung der Männer sehe, außer Nina und mir war nämlich nur noch eine Frau in dieser Liga am Start, dämmert es mir, dass ich hier ein absoluter Rookie bin. Vermutlich der Einzige. Meine Vorahnung verstärkt sich bei der Betrachtung meines Rads, das komplett einsam als einziges Rennrad neben ausschließlich professionellen Triathlonrädern auf der Stange hängt. Dann die Offenbarung beim Schwimmstart, als die Zeiten in der Bahn genannt werden. Zwischen 14 und 19 Minuten! Ich ordne mich gleich direkt hinten ein und mache mir nichts mehr vor, dass ich als Letzte aus dem Becken steigen werden. Ich denke nur noch an Holgers Worte, dass ich mein Ding schwimmen soll. Nicht auf andere achten. Einfacher gesagt, als getan. Ich schwimme und bin eine Minute schneller als im Training.
Die Radstrecke, vor der ich sehr großen Respekt hatte, finde ich eigentlich sehr schön, weniger den flachen Teil, als die Strecke hoch zur Hohensyburg. Durch den Wald und mit Aussicht geht sie mit 5,5% ca 2km nach oben. Wenn auch nicht schnell, so macht mir doch das Bergfahren an leichten Steigungen tatsächlich Spaß! Außerdem ist die Abfahrt mit tollen Kurven wirklich klasse. Nina begegnet mir drei Mal und ruft mir motivierende Durchhalteparolen zu! Vielen Dank, Nina! Aufmunterung kann ich gebrauchen. Mein Selbstbewusstsein muss sich nach der Lektion beim Schwimmen nun auch gegen die ununterbrochen überholenden Triathlonräder behaupten.
Highlight ist dafür, dass mich sowohl ein Radposten als auch ein Radfahrer ansprechen, dass ich doch ein sehr schönes Rad hätte. Ich wundere mich, weil es ja genau nicht in diesen Wettkampf passt. Der Radfahrer meint sogar, er hätte das Rad auch, sei ja eigentlich ideal für dieses Gelände. Als ich noch murmle, dass es leider die Muskelkraft nicht ersetzt, während er an mir vorbei zieht, ruft er nur zurück, dass das doch egal sei. So gesehen auch eine nette Aufmunterung!
Obwohl ich den Berg gerne fahre, bin ich nach der vierten Runde froh, dass ich kein fünftes Mal hoch muss. Die Laufstrecke ist größtenteils im Schatten und geht ebenfalls über vier Runden. Mein Plan ist, locker zu starten und zum Ende noch etwas zuzulegen und ins Ziel zu sprinten. Die ersten 5km kann ich noch gut laufen. Aber da holt mich die Wirklichkeit ein. Meine Kondition ist nach km 5 zu Ende. Endlich im Ziel, kann ich nicht einmal sofort etwas trinken. Holger meint aufmunternd, dass die eigentlichen Schmerzen erst morgen kommen. Dann geht’s ja. Wir machen ein Finisherfoto mit den T-Shirts und die Jungs wollen sich mit der Begründung nicht duschen, weil man auf der Rückfahrt im Bus ja sowieso wieder schwitzt. Als Nina aber darauf hinweist, dass wir dann nicht geduscht im Bus nebeneinander sitzen und ich mir das kurz vorstelle, ordne ich kurzerhand eine Dusche für alle an! Ich bin so fertig, dass ich mein fast volles Shampoo vergesse. Nochmals Danke Nina, für den Hinweis und fürs Nachtragen!
Ich muss aber sagen, dass es für mich insgesamt eine tolle Erfahrung war! Ich wollte ja in erster Linie durchhalten, was ich geschafft habe und wissen, wie es sich anfühlt, was ich nun auch definitiv weiß.
Liebe Trias! Vielen Dank für allen Support, die Aufmunterungen! Es macht Spaß mit euch!
Eure Ina












